Vorwort

Jura Online ]

Vorwort zur ersten Auflage

Die rasante Entwicklung des Internets hat auch die juristische Ausbildung und Praxis erfasst. Vor fünf Jahren organisierten die Autoren erstmals ein Internetrechercheseminar für Rechtsreferendare. Nur etwa 20 % der jungen Juristen verfügten damals über zumindest grundlegende Kenntnisse dieses neuen Mediums. Bei entsprechenden Veranstaltungen im Jahr 2000 hat sich dies gewandelt. Nahezu jeder Jurastudent besitzt heute einen PC und meist auch einen Internetanschluss. Gleichwohl werden nicht alle Möglichkeiten der Informationsbeschaffung mit diesem neuen Medium ausgeschöpft. Vorliegendes Werk soll gerade dem "Internet-Newcomer" helfen, sich im Dschungel des Netzes zurecht zu finden. Aber auch für "Fortgeschrittene" bietet das Buch reichlich Stoff für Weiterentwicklung: Einer neueren Studie über das Freizeitverhalten der Deutschen zufolge ist nur etwa jeder 20. Internetbenutzer mit komplexen Suchstrategien vertraut. Es versteht sich von selbst, dass dann so manche Suchanfrage durch den Wust an nicht relevanten Treffern beim Anwender mehr Frust als Lust erzeugt und sich letztlich der Eindruck verfestigt, im Internet sei kaum seriöses oder zuverlässiges Material zu finden, wodurch es für professionelles Arbeiten nicht geeignet sei.

In einem ersten Hauptteil (Kapitel 1-6) geht es daher um die Vorstellung unterschiedlicher Kanäle, auf denen man im Internet zu den gewünschten Informationen kommen kann, sowie um die in vielen Internet-Ratgebern leider völlig vernachlässigten Möglichkeiten, durch entsprechende Suchbefehle in gängigen Suchmaschinen hochspezifische Fragen abzuklären. Bereits in dieser Hinsicht schließt "Jura Online" tatsächlich eine erkennbare Lücke in der Literatur.

Den zweiten Hauptteil bildet die Vorstellung und kritische Würdigung einschlägiger Websites für Juristen (Kapitel 7). Hier wurde bewusst gar nicht erst versucht, eine durch die Dynamik des Internets ohnehin nicht machbare Vollständigkeit von Adressen für eine Rubrik herzustellen, die beim Leser sonst leicht den Eindruck beliebiger Gleichwertigkeit erzeugen würde. Die Kunst - oder besser gesagt: die Arbeit - bestand hier in einer zweifachen Reduktion: Erstens in einer vertretbaren Auswahl repräsentativer Beispiele von Websites der jeweiligen Rubrik. Zweitens in der Auswahl eines - falls vorhanden - "Highlights", das die jeweilige Website aus anderen hervorhebt. Diese redaktionelle Vorauswahl wird letztlich dem Leser so manche vergebliche Online-Stunde ersparen.

Das Manuskript geht auf die Seminarunterlagen und auch Anregungen der Referendare in den letzten Jahren zurück. Das erstmals in Traunstein in der Referendarausbildung erprobte Internetseminar hatte einen derart durchschlagenden Erfolg, dass das Bayerische Staatsministerium der Justiz diese Initiative dankenswerterweise aufgriff und mittlerweile bayernweit derartige Veranstaltungen anbietet.

Traunstein, im Juli 2000

Dr. Ludwig Kroiß                                                 Sebastian Schuhbeck

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