Der Landesbeauftragte

für Computereinsatz im Religionsunterricht



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Das globale Klassenzimmer

von Sebastian Schuhbeck 
 

1. Einleitung

2. E-Mails als authentische und schüleraktivierende Lernsituation

3. Wie finde ich eine Partnerschule?

 

1. Einleitung

Eigentlich schade: So sehr das Internet nun auch mittlerweile in die deutschen Schulen Einzug gehalten hat – es wird aber fast ausschließlich ein einziger Internetdienst in Anspruch genommen und zwar das World Wide Web (WWW). Schade ist dies deshalb, weil mit dem Medium Internet auch im Bereich der Kommunikation Möglichkeiten eröffnet werden, die für die Schüler eine motivierende, weil authentische Form des Lernens in kleineren oder größeren Projekten eröffnet. In diesem Beitrag soll es um die pädagogischen Chancen gehen, die eine E-Mail-Projektarbeit für den Unterricht in verschiedensten Fächern bieten kann. Naheliegend sind hierbei zwar Versuche insbesondere im Fremdsprachenunterricht, weil hier allein schon die Kommunikation mit Muttersprachlern zu einem Zweck an sich wird, aber auch Natur- und Sozialwissenschaften können mit Projekten im Unterricht schüleraktivierende Akzente setzen.

2. E-Mails als authentische und schüleraktivierende Lernsituation

Das Hauptargument für den Einsatz von E-Mail im Unterricht ist die Tatsache, dass hier eine authentische Kommunikation zwischen E-Mail-Partnern die sonst doch zu einem hohen Grad künstliche Kommunikation zwischen Lehrer und Schülern ergänzt. Artifiziell ist die letztgenannte Lehrer-Schülerinteraktion primär deshalb, weil der Lehrer oft genug seinen Schülern Fragen stellt, die er selbst schneller und besser beantworten könnte als die Angesprochenen. Stellt hingegen in einem E-Mail-Projekt ein amerikanischer Schüler eine Frage an einen deutschen Schüler, dann weiß der "Befragte", dass sein Partner echt an einer Antwort interessiert ist. Dabei ist oft festzustellen, dass die Schüler an der Beantwortung einer Frage, die z. B. an Partner in den USA ging, wesentlich mehr feilten, als sie dies in anderen Fällen für Hausaufgaben taten, wenn bloß der Lehrer oder gegebenenfalls die Mitschüler Rezipienten dieser Antwort waren. Es ist nun einmal eine altbekannte Tatsache, dass der Mensch umso mehr von einem Lernstoff behält, je mehr er sich diesen selbst erarbeitet und für sich oder andere aufbereitet. "Discit qui docet", pflegten schon die Römer zu sagen, "wer unterrichtet, lernt selbst dabei". Und genau diese alte und neue Wahrheit gilt es in E-Mail-Projekten umzusetzen.

 

3. Wie finde ich eine Partnerschule?

Die Frage, wie Sie zu einer geeigneten Partnerschule kommen, ist zum Teil mitbestimmt von zwei Grundsatzfragen:

 ·        Ist es für Sie und Ihr Projekt entscheidend, dass auch die Partnergruppe religiös gebunden ist?

Wenn ja, dann erfahren Sie in Abschnitt 3.1 wie Sie Kontakt zu einer der zahlreichen katholischen Schulen irgendwo in der Welt Kontakt knüpfen können. Die Unterrichtssprache müsste dann aber wohl im Zweifelsfall Englisch oder Französisch sein.

·        Machen Ihre eigenen Sprachkenntnisse oder die Ihrer Schüler die Verwendung von Deutsch als Projektsprache zwingend notwendig?

In diesem Fall wird es das Einfachste sein, wenn sie im Kapitel 3.2 nachlesen, wie Sie zu einem Projektpartner bei einer der deutschen Auslandsschulen kommen.

 

3.1 Kontakte speziell zu katholischen Schulen

Weitere Datenbanken speziell zu katholischen Schulen:

Es gibt allerdings auch eine Nichtregierungsorganisation, die sich speziell der Interessenvertretung katholischer Schulen widmet, und zwar das

OFFICE INTERNATIONAL DE L'ENSEIGNEMENT CATHOLIQUE ( OIEC )
60, Rue Eburons
B- 1000 BRUSSELS, BELGIUM
E-Mail : oiec@pophost.eunet.be
Tel : (32 2) 230 72 52
Fax : (32 2) 230 97 45  

Hier kann Ihnen auch bei sehr speziellen Wunschländern mit entsprechenden Adressen weitergeholfen werden.

 

3.2 Kontakte zu deutschen Auslandsschulen

 

Einfacher gestaltet sich die Suche nach einer deutschen Auslandsschule. Das Bundesverwaltungsamt – Zentralstelle für das Auslandsschulwesen hat eine sehr übersichtliche Weltkarte mit einem Verzeichnis deutscher Auslandsschulen zusammengestellt, die zur Zeit unter folgender Adresse zu finden ist:

http://www.bva.bund.de/DE/Organisation/Abteilungen/Abteilung_ZfA/Auslandsschularbeit/Auslandsschulverzeichnis/WeltkarteDerSchulen/weltkartederschulen-node.html

Sollte dieser Link später einmal nicht mehr funktionieren, dann suchen Sie auf der Website www.auslandsschulwesen.de nach dem Stichwort "Weltkarte" und Sie bekommen die entsprechende Übersichtskarte.

Es versteht sich von selbst, dass deutsche Auslandsschulen insofern ein guter Startpunkt für E-Mailprojekte sind, weil hier auf beiden Seiten deutsche Lehrer tätig sind und auch die meisten Schüler Deutsche sind oder zumindest sehr gut deutsch sprechen - der Kommunikationsprozess läuft dadurch gerade für Anfänger viel reibungsloser.

3.3 Epals   (Zu deutsch soviel wie E-Kumpel, also: elektronische-Kumpel)

Eine weltweite Lern- und Kooperationsgemeinschaft. Zu finden unter www.epals.com.

 

3.4 Projektideen für Einsteiger 

Beispiele für niederschwellige internationale Projekte, mit hoher „Erfolgsquote“, da im Prinzip eine E-Mail pro teilnehmender Klasse ausreicht. Gleichzeitig lassen sich diese Projekte hervorragend im Rahmen von Ausstellungen recht ansprechend präsentieren und sind teilweise auch schon mit jüngeren Schüler durchführbar: 

 


© Sebastian Schuhbeck, Bayer. Landesbeauftragter für Computereinsatz im Religionsunterricht ( 1998-2013 ) - Alle Rechte vorbehalten!

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